Zum Wochenende ein weiterer Ausschnitt aus meinem aktuellen Manuskript.
Zur Aufmunterung einer ganz speziellen Leserin. Ich hoffe du hast Spaß daran. Wie immer unlektoriert und frisch aus der Feder.
Eure Mina!
Entlang der Klinge müsste eine Textpassage eingeritzt sein. Eine genaue Übersetzung ist mir ins Englische nicht möglich, aber es handelt wohl davon, das der Mönch die Göttin betrogen habe und zur Strafe jetzt den blutigen Göttern dienen muss. Zuletzt wurde von ihm berichtet als eine gewisse Alexandra – auch die Beschützerin genannt –, im Jahre 1772 auf einer Reise im vorderen Orient am Ufer des Nils eine Kiste fand. Darin lag, laut den alten Dokumenten, ein goldener Dolch mit zwei blauen Edelsteinen am Griff und einer Inschrift entlang der Klinge. Kurz darauf zog sie weiter nach Kairo. Ihre Spur und die des Dolches verlieren sich im Tal der Könige. Keiner weiß, was genau dort geschah.« Emilia schluckt. »Und du glaubst, es handelt sich um den Yue Dolch?« Huang nickt. »Okay, aber was genau soll dieser Dolch bewirken?«, möchte sie wissen. Jetzt kommt der Teil der ihm am meisten Sorge bereitet. »Da er den blutigen Göttern dient, kann es nur eines bedeuten«, fängt er an. Er sieht, wie blass sie wird, sofort drückt er sie fester an seinen Brustkorb. ›Ich werde nicht zulassen, das dir etwas geschieht Emilia‹, flüstert er mental. Zittrig schöpft sie nach Atem. »Herr«, meldet sich plötzlich der Mönch Song. Huang hat seine Anwesenheit völlig vergessen. »Was bedeutet es, den blutigen Göttern zu dienen?«, will er wissen. Bevor er antworten kann, spricht Emilia: »Das heißt, der Dolch wird benötigt um ein ausgewähltes Opfer zu töten. Mit dem Blut wird etwas geöffnet. Ich denke in diesem Fall, soll ich das Opfer sein, da ich Abendstern in mir trage. Unser Blut wird eine Pforte öffnen, ein Qīmén, … nicht wahr Huang? Ein Dämonentor!« Song fällt auf die Knie, inständig bittend ruft er: »Ich flehe euch an werter Herr Lung, ihr müsst das verhindern.« Als ob er dazu, eigens eine Aufforderung benötigte!