Die Sonne kommt heraus, wie schön! Da klappt das Schreiben gleich nochmal so gut. Wie immer unlektoriert und frisch aus der Feder. Wolf Eyes, Band 5; Viel Spaß eure Mina!
Inaris! Auch wenn dieser Ton, des eines verwundeten Tieres gleicht, ist sie es zweifellos. Verflucht, er kann nicht erkennen, aus welchem Winkel in diesem Labyrinth ihr Schrei zu ihm gelangt. »Hast du gedacht du könntest mir entkommen?« Dieser Stimme hatte er gehofft, nicht ganz so schnell wieder zu begegnen. Sie klingt, wie das jammern tausender Seelen, gefangen im ewigen Kreislauf des Fegefeuers. Ihr Schreie schaben mit Rasierklingen über sein Rückenmark, legen jeden Nerv empfindlich bloß. Gänsehaut überzieht Huangs Körper. Langsam dreht er sich herum. Da steht es, das Monster, der Dämon und Fürst über zehn Höllen, Mizŭng Yánwáng! Gewohnt grotesk in seiner Gestalt, rotglühend als sei er aus Lava entstanden. »Was willst du von mir?« Das Scheusal schnippt mit einem Finger und seitlich von ihm taucht Marpa auf. Sein aussehen hat sich seit dem letzten Treffen noch weiter verändert. Fleckig ist die Haut. Dünn und porös, beinahe durchsichtig erscheint die einst vor Kraft strotzende Gestalt. Leider kann er keinen Fitzel Mitleid für die Kreatur vor ihm aufbringen. Der Verrat sitzt zu tief. Marpas Körper ist gebeugt. Hände, die er deutlich sehen kann, halten mit knotigen Fingern noch stets seine Gebetskette umfasst. Welch ein Hohn! Alleine dafür möchte Huang ihn bluten lassen. Durch sein vor Wut rauschendes Blut vernimmt er leise Worte, … erneut murmelt der Alte ein Mantra. Tian! Bevor er Fucan rufen kann, wirbelt es wie in einem Kaleidoskop wild um ihn herum. Nein!