Freitag Abend, das Wochenende ist beinahe da. Wie immer gibt es einen kleinen Ausschnitt aus Band 4. Heute erst geschrieben, somit frisch aus der Feder und unlektoriert. Viel Spaß dabei, eure Mina!
Liaos Blick klärt sich. Einem Theaterstück gleich, hebt sich der Vorhang und Augen starren auf ein Szenario, das aus den tiefsten Tiefen der Hölle entsprungen sein muss. Ein begnadeter Bühnenbildner hat sich große Mühe gegeben alles naturgetreu zu arrangieren und selbst dem kleinsten Detail, größte Aufmerksamkeit gewidmet. Schaurig klar sieht das Publikum jede Komponente dieses Arrangements und es bleibt nichts der Fantasie überlassen. Er holt vorsichtig Atem, ja, … dieser Geruch, … in seinem Geist reist er unzählige Jahrzehnte zurück, steht wieder als kleiner Junge mit großen Augen im Hof seines Onkels und schaut bei der Schlachtung vier Ochsen zu. Der unverwechselbare Gestank ihrer Todesangst, die Ströme von Blut das in heißem Schwall herausschießt wie auch das Hervorquellen ihrer Innereien, hat sich für immer in seinem Gehirn eingebrannt. Exakt dieses Bild, dieser Geruch, ja selbst das Tropfen jenes Blutes am Schluss, als die Adern beinahe leer waren, findet er jetzt hier wieder, genau vor seinen Augen. Nur das es diesmal keine Ochsen sind, die ausgeweidet wurden.