Ein Feiertag versüßt die Woche, darum viel Spaß mit einem kleinen weiteren Schnipsel aus meinem aktuellen Manuskript.
Wie immer unlektoriert und frisch aus der Feder! Eure Mina
Eine große Gestalt erscheint, die Türen gleiten nach links und rechts zur Seite. Das kann nicht sein. Sie erkennt unter einer tief ins Gesicht gezogenen Baseballmütze nur die untere Kinnpartie und trotzdem ist sie sicher … !
Diese Konturen des Kinns, seines starken Kiefers, dem Dreitagebart. Der Kopf hebt sich etwas an. Diese sinnliche Unterlippe! Mia blinzelt. Einmal. Zweimal. Der Mann bewegt sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze durch den Gang geradewegs in ihre Richtung.
O. Mein. Gott! Nein, nein, nein. Es … es ist ein Irrtum!
Automatisch rutscht sie tiefer. Beinahe wäre sie vor Schock völlig hinabgeglitten. Wo soll sie hin? Unter die Sitzbank? Da passt sie nie drunter!
Aus purer Panik erwägt sie ihr Gesicht hinter der Tasche zu verstecken. Ja klar, das wäre ja so was von unauffällig. Sie muss sich irgendwie tarnen. Womit?
Fieberhaft geht sie im Geiste den Inhalt ihrer Tasche durch. Reißt bereits an deren Verschluss. Hat sie ihre große schwarze Sonnenbrille dabei? Ne, liegt noch eingemottet in der Schublade.
Ein Tuch, das sie sich um den Kopf wickeln könnte? Auch negativ, höchstens ihre Papiertaschentücher! Jedoch wird sie damit lediglich seinen Blick auf sich ziehen, wenn sie mit einem 20 x 20 Zentimeter großem Zellstofftüchlein auf dem Kopf da sitzt!
Der Block! Zum Glück gibt der störrische Reißverschluss der Tasche endlich nach. In dem Bankschließfach befand sich unter anderem ein Block.
Ein hoffnungsvoller Blick hinein, hatte sie voller Enttäuschung zurückgelassen. Statt einem aufschlussreichen Tagebuch vorzufinden oder etwas in der Art, sind die Seiten jungfräulich weiß wie frisch gefallener Schnee. Aber, er sollte groß genug sein, um ihr Gesicht dahinter verbergen zu können. Sie kann so tun als lese sie.
Ja genau!